Driftet die Eurozone auseinander?
Wir haben eine Rezession und die wird größer – Statt eines Schwimmrings hat man einen Mühlenstein auf Zypern geworfen. Abgesehen davon, dass der Teufelskreis von Finanzsystem und Staatsverschuldung weiter angeheizt wird, bahnt sich eine brandgefährliche Entwicklung an, die nochmal aufzeigt, dass die Eurozone statt zusammenrücken immer mehr auseinander driftet!
Hier geht viel Vertrauen verloren. Waren bisher seit 2010 die Staatsanleihen unsicher geworden, bricht man jetzt mit dem Tabu der seit der Bankkrise 2008 sicher geglaubten Spareinlagen. Das kann sich, wie ein Brandfeuer, gewaltig auswirken. Es ist so, als wolle man mit Kerosin das Feuer löschen!
Die psychologischen Folgen der Bilder von Menschen vor gesperrten Geldautomaten werden Sparer in ganz Europa verunsichern. Und da, wo man geglaubt hat, die Euro-Krise langsam in den Griff bekommen zu haben, entsteht der Eindruck, dass es sich wieder verschärft. Das könnte Europa „ein Vielfaches von dem kosten, was man glaubt, durch die Beteiligung der Sparer in Zypern einsparen zu können“, betonte heute Peter Bofinger.
Solange man Misstrauen sät, kommt die Eurozone nicht aus der Krise – es sei denn, irgendjemand, hat hierzu einen Plan, der etwas mehr als bis zur Nasenspitze vorausschaut…