Eurozone spielt Russisches Roulette mit Griechenland
Immer noch versichern alle Beteiligten, dass Griechenland innerhalb der Eurozone gerettet werden müsse. Denn niemand will sich dem Vorwurf aussetzen, nicht alles unternommen zu haben, um Staatspleite und „Grexit“ zu verhindern. Nur Griechenland habe die Koordinaten, wie gehabt, zu akzeptieren. Volksentscheide sind natürlich möglich, wenn man sie nicht vermeiden kann – so viel Demokratie, genau gesagt, „Marktkonforme“ Demokratie muss schon sein.
Trotz tiefer Rezession und hoher Arbeitslosigkeit wird das Programm als Erfolg verkauft – keiner will einsehen, dass es nicht mal den Namen „Rettungsprogramm“ verdient. Denn Kürzungen von Renten und Löhnen, Anhebung der Mehrwertsteuer u.ä. desaströses Beharren auf eine unsinnige Sparpolitik kann nur als Ausdruck volkswirtschaftlicher Inkompetenz verstanden werden. Es sei denn, es ist der Plan, ein Exempel zu statuieren, dass niemand, schon gar nicht ein links gerichtete Regierung die Hegemonie in Frage stellt. Wo kommen wir dann hin, bald sind ja Wahlen wo anders auch in Europa… Eurozone spielt Russisches Roulette mit Griechenland und der Schuss kann ungeahnte Auswirkungen haben. Das scheint, bis auf ein paar wenige Stimmen, nicht erkannt worden zu sein.
Trotz aller Bekenntnisse werden nach die Schuldzuweisungen erst richtig losgehen. Verantwortung wird aber keiner übernehmen. Denn neben Poker ist ein weiteres Spiel entdeckt: Schwarzer Peter. Und Schuld sind immer die anderen.