Aktuelle Meinungen

Luft zum Atmen geben

Die Sparpolitik, die Athen oktroyiert wurde, hat bereits ein Viertel des griechischen Bruttoinlandsprodukts vernichtet und das Land in eine soziale und politische Krise gestürzt. Das sollte genug des Leidens sein. Deutsche und französische Banken haben vor der Krise mit den Anleihen gute Geschäfte gemacht. Nun stehen Gläubiger und Schuldner in einer Art kollektiver Verantwortung und müssen eine Lösung finden.

Man muss den Griechen wieder Luft zum Atmen geben, das ist auch im Interesse der Gläubiger. Man könnte die Zinszahlungen der Anleihen an das Wirtschaftswachstum koppeln. Nur wenn die griechische Wirtschaft wächst, muss das Land dann Zinsen zahlen, ansonsten werden diese einfach gestundet. Ähnliches hat´s ja schon gegeben mit dem Londoner Schuldenabkommen von 1953.

Die Lösung muss eine pragmatische Wirtschaftspolitik sein, die mit den aktuellen Problemen handelt. Und dabei sollten man eines nicht vergessen: Die Euro-Zone ist ein europäisches Projekt, das nicht entlang deutscher Linien gestaltet werden kann.