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Europa wacht aus der Lethargie!

In der Regel wird fiebernden Patienten einer von zwei Ratschlägen gegeben: Ausschwitzen oder Medikamente nehmen. In der Eurokrise wird es höchste Zeit für die richtigen Medikamente: Wachstum und Beschäftigung statt nur Sparen.

Denn Sparen allein führt nicht aus der Krise. Die volkswirtschaftlich unsinnige These der teutonischen Sparpolitik weicht endlich einer intelligenten Lösung.  Langsam aber sicher wacht Europa aus der Lethargie, weil man einsehen muss, dass Sparen die Krise verschärft hat. Die einseitig auf Kürzen ohne das Investieren, Besteuern und Ausgleichen von wirtschaftlichen Ungleichgewichten ausgelegte Eurokrisenpolitik steht vor einem Scherbenhaufen.

Die von Deutschland vorangetriebene Sparpolitik wurde auch im französischen Wahlkampf als krisenverschärfend angeprangert. Sieben Euroregierungen sind bereits über die Krise gestürzt, Frankreich könnte der achte Fall werden. Freilich gibt es auch Nutznießer davon, die durchaus an dieser Selbstmordpolitik festhalten wollen. Aber die Begleiterscheinungen des bisherigen rigiden Sparkurses lassen sich nicht mehr ignorieren: Immer mehr EU-Staaten gleiten in die Rezession, Arbeitslosenquoten erreichen demokratiegefährdende Niveaus, Populisten und Extremisten wittern ihre Chance. Außerdem setzt sich langsam die Erkenntnis durch, dass man Europas Staatsfinanzen so nicht wirklich saniert bekommt. Na denn, an der Zeit wäre es allemal. Was also gebraucht wird, ist das richtige Medikament und Zeit, damit das auch richtig wirken kann.

Die europäische Dimension der Schuldenkrise (PDF, Vortrag vom 17. JAN)